Oliver Precht: Politik der Wahrnehmung. Maurice Merleau-Ponty über den Zufall und die Revolution
Vortrag im Rahmen der Online-Vortragsreihe »Szenen der Kritik. Zwischen postkolonialer, medienästhetischer und politischer Philosophie«, organisiert von der Professur für Kulturphilosophie/Philosophie der Kulturen und der Professur für Westeuropäische Literaturen an der Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
Merleau-Ponty wird weithin als Theoretiker der Wahrnehmung, als Phänomenologe des Leibes gelesen und rezipiert. Nicht minder wahr ist jedoch, dass sich sein gesamtes Denken um ein politisches Projekt dreht, das man in einer ersten Annäherung als einen sehr undogmatischen, ›existentialistischen‹ Marxismus beschreiben könnte. Ausgehend von seinem 2023 erscheinenden Buch über das Thema zeichnet Oliver Precht die Grundzüge von Merleau-Pontys ›Politik der Wahrnehmung‹ nach, die sich in Äquidistanz zu einer revolutionären ›Politik der Vernunft‹ und zu einer liberalen ›Politik des Verstandes‹ herausbildet.
Der Philosoph und Literaturwissenschaftler Oliver Precht ist wissenschaftlicher Mitarbeiter mit dem Projekt Marx in Frankreich. Die Selbstbestimmung der französischen Theorie (1945–1995).