Stefan Willer: Verhinderte Zukunft. Präventionsfantasien in Literatur und Film
Programm
Zum Vortrag:
Prävention heißt, die Zukunft in der Weise zu kontrollieren, dass man ihr zuvorkommt, damit bestimmte zukünftige Situationen nicht eintreten. Diese Sicherheitsdoktrin wird heute mehr und mehr zum Standard eines verantwortlichen Umgangs mit dem eigenen Leben und dem der nächsten Generation erhoben. Auch aktuelle Romane und Filme beschäftigen sich mit der vorgreifenden Struktur des Präventionsdenkens, mit seiner gesellschaftlichen Bedeutung und mit seinen möglichen zukünftigen Auswirkungen. Beispiele sind die Fiktion einer »Precrime«-Behörde in Steven Spielbergs Film Minority Report (2002), die Dystopie einer medizinischen Vorsorgediktatur in Juli Zehs Roman Corpus Delicti (2009) oder die technologischen Überwachungsfantasien in Daniel Suarez' Romanen Daemon (2006) und Kill Decision (2012).
Vortragsreihe des ZfL im Rahmen der Ausstellung Außer Kontrolle? Leben in einer überwachten Welt (21.03.2014–24.08.2014) des Museums für Kommunikation Berlin
Eintritt frei
Alle Termine:
Di, 08.04.2014, 18.30
Jörg Thomas Richter: Lauschen im Gemeinwesen. Neugier, Fremd- und Selbstkontrolle zwischen Plutarch, Lifelogs und PRISM
Di, 13.05.2014, 18.30
Judith Elisabeth Weiss: 100 Prozent Sicherheit. Der panoptische Blick in der zeitgenössischen Kunst
Mi, 11.06.2014, 18.30
Stefan Willer: Verhinderte Zukunft. Präventionsfantasien in Literatur und Film
Di, 12.08.014, 18.30
Margarete Vöhringer: Steuern, optimieren, disziplinieren. Verfahren der Selbstkontrolle in Kunst und Wissenschaft