Der rote Faden
Maurice Merleau-Ponty und die Politik der Wahrnehmung

August Verlag, Berlin 2023, 285 Seiten
ISBN 978-3-7518-9016-8

Nicht nur in seinen heute weithin in Vergessenheit geratenen Texten zur Kommunistischen Partei, zu den Moskauer Prozessen, zum Lagersystem in der Sowjetunion, zur Situation der französischen Kolonien und zu vielen anderen Aspekten seiner Zeit, sondern durch sein gesamtes, ausuferndes Werk hindurch hat Maurice Merleau-Ponty eine filigrane ›Politik der Wahrnehmung‹ entwickelt. Entlang zentraler Gedanken und Begriffe erklärt Oliver Precht die Entwicklung und die Vielstimmigkeit seines Werks und zeigt dessen unauflösliche Verflochtenheit in die Geschichte der Natur, der Politik und des Denkens auf. Das Buch nimmt diese grundlegende historisch-politische Situiertheit von Merleau-Pontys Denken zum Ausgangspunkt ­– und zeigt, dass es trotz oder vielmehr gerade aufgrund dieser Verflochtenheit in die eigene Zeit ein Angebot für die Gegenwart bereithält. Als umfassendes Porträt dieses ›Denkers der Verflechtung‹ zeigt Der rote Faden, wie Merleau-Pontys radikal undogmatischer, existenzialistischer Marxismus die philosophischen Fundamente für eine linke Politik legt, die auch im Zeitalter des Anthropozäns nicht den Faden verliert.

Ergänzt wird das Buch durch einen hier erstmals übersetzten, fulminanten Text von Merleau-Ponty, der ursprünglich für sein unvollendet gebliebenes spätes Hauptwerk Das Sichtbare und das Unsichtbare vorgesehen war.

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»Nun gibt es mit ›Der rote Faden‹ eine großartige Einführung von Oliver Precht in das feinsinnige Denken Merleau-Pontys, das die frohe Botschaft des ›L’Ineinander‹ verkündet.«
Jakob Hayner, Neues Deutschland, 14.12.2023

 

Medienecho

19.01.2024
Der rote Faden

Rezension von Maurice Schuhmann, in: Kultur und Politik. Cultureglobe, 19.1.2024

14.12.2023
Frohe Botschaft des »L’Ineinander«

Empfehlung von Jakob Hayner, in: Neues Deutschland, 14.12.2023