Stephan Braese, Daniel Weidner (Hg.)

Meine Sprache ist Deutsch
Deutsche Sprachkultur von Juden und die Geisteswissenschaften 1870–1970

LiteraturForschung Bd. 25
Kulturverlag Kadmos, Berlin 2015, 290 Seiten
ISBN 978-3-86599-286-4

In den sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entwickelnden ›Geisteswissenschaften‹ spielten jüdische Gelehrte eine wichtige Rolle. Die Begegnung einer in über 100 Jahren entwickelten deutschen Sprachkultur von Juden mit einer neuen Formation des Wissens führte die beteiligten jüdischen Wissenschaftler dabei in eine ambivalente Situation: Einerseits erschien das Verstehen von Geist und Kultur ein Weg zur oft ersehnten Integration, andererseits wurde dieser Geist oft selbst national besetzt und schloss eine spezifisch jüdische Sprachkultur latent oder auch manifest aus. Diese prekäre Lage erwies sich kulturell und wissenschaftlich als außerordentlich produktiv und kann als entscheidender Faktor für den zentralen Beitrag jüdischer Wissenschaftler zur Erfolgsgeschichte der Geisteswissenschaften gelten. An dieser Geschichte zeichnet sich nicht nur besonders deutlich die spezifische Problematik jüdischen Sprechens in Deutschland ab, sie eröffnet auch Perspektiven auf die historischen wie aktuellen Potentiale und Grenzen der Geisteswissenschaften.

 

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Veranstaltung

Internationale Konferenz
17.01.2013 – 19.01.2013

»Meine Sprache ist Deutsch«. Deutsche Sprachkultur von Juden und die Geisteswissenschaften 1870–1970

ZfL, Schützenstr. 18, 10117 Berlin, 3. Et., Trajekte-Tagungsraum

Details

Medienecho

20.04.2017
Meine Sprache ist Deutsch. Deutsche Sprachkultur von Juden und die Geisteswissenschaften 1870–1970

Rezension von Cord-Friedrich Berghahn, in: Germanisch-Romanische Monatsschrift 67.1 (2017), S. 116–121