Schwarz-weiß-Bild vom U-Bahnhofeingang Spichernstraße am Rande der Gerhardt-Hauptmann-Anlage. Im Hintergrund ist der Neubau ACHTUNDEINS zu sehen, vor dem Autos parken.
Workshop
24.04.2025 – 25.04.2025

Von der Carstenn-Figur bis in die Gegenwart: Kulturgeschichte der Moderne in Berlin-Wilmersdorf

Ort: Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung, Eberhard-Lämmert-Saal, Eingang Meierottostr. 8, 10719 Berlin

2023 ist das Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung (ZfL) in das nach Plänen des Architekten Eike Becker gebaute Bürohaus ACHTUNDEINS in Berlin-Wilmersdorf gezogen. Das Quartier um das Gebäude ist von großer kulturhistorischer Bedeutung. Seit Ende des 19. Jahrhunderts haben hier zahlreiche Kulturschaffende gelebt, u.a. namhafte Autor*innen, Künstler*innen, Wissenschaftler*innen. Um 1870 hatte der Kaufmann und Stadtentwickler Johann Anton Wilhelm Carstenn eine netzartige Figur entworfen, die vier symmetrisch um eine Mittelachse (die heutige Bundesallee) gelegene Plätze verbindet (Prager, Nikolsburger, Nürnberger und Fasanenplatz). Die Figur hat sich zwar erhalten, aber über und unter der Erde hat sich die Stadt laufend verändert.

Der Architekturkritiker Michael Mönninger hat die Geschichte der Nachbarschaft aus städtebaugeschichtlicher Perspektive auf dem ZfL Blog rekapituliert. Detlev Schöttker hat in einem Beitrag für die FAZ erstmals skizziert, in welcher Weise Architektur (Johann Heinrich Strack, Fritz Bornemann, Gottfried Böhm), Literatur (Gerhard Hauptmann, Heinrich Mann, Mascha Kaléko) und Kunst (Galerie Bremer, Georg Baselitz) ausgehend von diesem vergleichsweise kleinen Areal kulturgeschichtliche Bedeutung entfaltet haben. Unter der Leitfrage nach dem Wechselverhältnis, in dem urbane Bauten und Räume, Nachbarschaften und Netzwerke mit der Produktion von Kunst und Kultur stehen, möchte der Workshop diese Ansätze erweitern und vertiefen. Die Keynote wird Eike Becker, Architekt von ACHTUNDEINS, halten.

Call for Papers

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht nötig.

 

Abb. oben: © Dirk Naguschewski